Im Rahmen der Ermittlungen wegen des Vatileaks-Skandals, der in den letzten Monaten weltweit für Furore gesorgt hatte, gab es nun eine Festnahme. Italienischen Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Dieb der geheimen Unterlagen aus dem Vatikan um Paolo Gabriele, den Kammerdiener von Papst Benedkit XVI, handeln.
Der Vatileaks-Skandal
Seit Beginn dieses Jahres erschütterte der Skandal den Vatikan: Ein Informant mit dem Decknamen „Maria“ spielte den Medien geheime Unterlagen aus dem Vatikan, darunter auch persönliche Briefe an den Papst, zu und gab somit einige interne Informationen preis. In den Briefen wurden vor allen Dingen Vorwürfe gegen die Vatikan Bank laut; es war von Korruption und Missmanagement die Rede. Auch der verheerende Machtkampf im Kirchenstaat wurde öffentlich.
Die Verhaftung eines Verdächtigen wurde seitens des Vatikans bestätigt, ein Name wurde jedoch nicht genannt, der Verdächtige habe zum Zeitpunkt seiner Festnahme unberechtigt vertrauliche Dokumente besessen. Papst Benedikt XVI reagierte betroffen und bezeichnet die Situation als eine „schmerzliche Entwicklung“, wie ihn die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitiert.
Chef der Vatikanbank musste gehen.
An just demselben Tag wurde der Manager der Vatikanbank IOR, Ettore Gotti Tedeschi, nach einem Misstrauensvotum des Aufsichtsrates von seinem Posten enthoben. Der erfahrene Bänker und Experte für Finanzethik sollte für mehr Transparenz sorgen, denn die Vatikanbank sollte an die Europäischen Bestimmungen angepasst werden, so die Anordnung des Kirchenoberhauptes. Doch bereits nach zwei Jahren muss Tedeschi seinen Hut nehmen, da er trotz wiederholter Ermahnungen „bestimmte Aufgaben von vordringlicher Wichtigkeit nicht ausgeführt“ habe, so der Vatikan.