Noch im Februar war zu verlauten, dass das schon seit mehreren Jahren leer stehende Gebäude der Firmen Bauhaus und Spar im Dornbirner Stadtteil Schwefel in den nächsten Monaten erneuert werden sollte. Auf dem Areal begannen schon die vorbereitenden Erdarbeiten.
Dort sollten ein neuer Eurospar-Markt und ein Bauhaus-Baumarkt errichtet werden. Für diese beiden Projekte beabsichtigte die Stadt Dornbirn sogar den Bau einer neuen Erschließungsstraße einschließlich Kreisverkehr und die Einrichtung einer Ampelanlage an der L 190.
Immerhin war eine Verkaufsfläche von 8.000 Quadratmetern projektiert. Dies umfasst fast die doppelte Größe, wie der Messepark am westlichen Stadtrand von Dornbirn beantragt hatte.
Aus der Bauwirtschaft war zu erfahren, dass der Baumarkt-Konzern Bauhaus schon über eine halbe Million Euro in das Vorhaben gesteckt haben soll.
Baustopp in Dornbirn
Der in der Schweiz beheimatete Bauhaus-Konzern hat am 26.07.2015 ohne jegliche Angabe von Gründen telefonisch mitgeteilt, dass der neue Baumarkt in Dornbirn nicht gebaut werde. Dabei waren die Pläne schon fertig erstellt und die Baugenehmigung seitens der Stadt vorhanden.
Besonders enttäuscht über den Rückzug von Bauhaus zeigte sich die Eigentümerfamilie. Klaus Ulmer, dessen Familie die Ruine des ehemaligen Schwefeler Baumarkts und das dazugehörende Grundstück besitzt, war noch im März 2014 darüber erfreut, dass wieder ein neuer Baumarkt des Schweizer Konzerns geplant sei. Ulmer sprach sogar von einem Comeback von Bauhaus in Dornbirn.
Geschäftsführer Heinz Reithner wies auf die Tradition seines Unternehmens in Schwefel hin. Bereits ein Jahr später wurden die Pläne konkret, sodass die ersten Ausschreibungen vorgenommen wurden. Ulmer teilte mit, dass sechs Generalunternehmer Angebote für die Errichtung des Baumarktes abgegeben hätten. Und jetzt sei das Projekt wie eine Seifenblase geplatzt.
Die Ruine wird jetzt wohl noch länger erhalten bleiben, während nebenan der Spar-Markt seiner Vollendung entgegen geht.
Ende für alle Beteiligten überraschend
Selbst die Stadtverwaltung Dornbirn war über den plötzlichen Rückzug aus dem Projekt in Schwefel sehr überrascht. Vizebürgermeister Martin Ruepp teilte mit, dass auch dort eine schriftliche Bestätigung von Bauhaus über den Rückzug aus dem Vorhaben nicht vorliege.
Gerüchten zufolge habe der jetzt kurzfristig erfolgte Baustopp mit der Not leidenden Baumax-Kette zu tun. Bei Bauhaus-Österreich waren Stellungnahmen nicht in Erfahrung zu bringen. Der plötzliche Rückzieher kann jedenfalls nicht auf schleppende Geschäfte von Bauhaus zurückgeführt werden, denn das Unternehmen kann gegenwärtig ein überdurchschnittliches Wachstum von zwölf Prozent vorweisen. Bauhaus besitzt derzeit in Vorarlberg einen Markt, bei dem es vorerst bleiben wird.