Der Bierpapst dokumentiert die Höhepunkte der Bierkultur – vom traditionellen Biergarten zum modernsten Craftbier
(Linz/Wien, 30.4.2019) Wo gibt’s gutes Bier? Diese Frage stand im Jahr 2000 als erster Satz in Conrad Seidls ersten Bier Guide – er hat sie damals auf 194 Seiten beantwortet. 20 Ausgaben später ist der Guide auf mehr als den doppelten Umfang angewachsen, auf 452 Seiten stellt er nicht nur die wichtigsten Bierinnovationen vor, sondern auch die Besichtigungs- und Ab-Hof-Verkaufsangebote der in zwei Jahrzehnten ebenfalls auf einen vielfachen Umfang gewachsenen Brauereiszene und natürlich wieder an die 1200 Bierlokale.
Wie immer gibt es Skurrilitäten zu vermelden: Unter den als Innovation ausgezeichneten Bieren des Jahres gibt es ein Imperial India Pale Ale, das mit Brettanomyces-Hefen nachvergoren worden ist. „Vor 20 Jahren haben die meisten Gastronomen noch nicht einmal IPA buchstabieren können, geschweige denn, dass sie etwas von Brettanomyces verstanden hätten“, verweist der Autor auf die Weiterentwicklung der Bierkultur, die sein Guide bereits 20 Ausgaben lang begleitet hat: „Heute aber gibt es dutzende Lokale, in denen die Gäste nach immer spezielleren Bieren Ausschau halten – und immer wieder mit neuen Angeboten überrascht werden.“
Dieser Entwicklung der Bierszene ist ein breites Kapitel im neuen Guide gewidmet: Es beginnt mit dem wohl ersten Craftbier, das in Wien um das Jahr 1700 gebraut worden ist – Veit Veltischhoffer, Braumeister der Brauerei des Wiener Bürgerspitals, hat für die damalige „Kayserin“ ein Weinbier gebraut, „welches nichts anderst ist, alß daß weis gemain bier, worin … auff ieden emer 4 mass gueter wein eingegossen werden“, wie der Bier Guide penibel berichtet. Es ist der Kaiserin wohl bekommen: Sie überlebte ihren Gatten um 15 Jahre und starb 1720 im damals als hoch geltenden Alter von 65 Jahren.
Seidl zeichnet die Geschichte des heimischen Bieres von damals über die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die der Welt den Wiener Bierstil geschenkt hat, bis zu den heutigen Craftbieren nach. Umgekehrt merkt er aber auch an: „Es ist nicht zu verkennen, dass Bierimporte einen sehr wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, dass es die heutige Vielfalt auf dem heimischen Markt gibt.“
Der Bierpapst belegt das anhand des Weizenbieres: „Solche Importe waren und sind ein gesunder Anstoß für die Bierkultur und Biervielfalt in unserem Land. Nachdem das Salmbräu vor einem Vierteljahrhundert als erste Kleinbrauerei in Wien ein Weizenbier gebraut hat, dürften heute an die 100 österreichische Brauereien zumindest gelegentlich mit Weizen brauen. Haben diese heimischen Weizenbiere die bayerischen Importe verdrängt? Natürlich nicht: Gerade in den vergangenen zwei, drei Jahren hat die Nachfrage nach besonderen Weißbieren aus dem Nachbarland zugenommen.“
Übrigens: Auf dem Cover der Jubiläumsausgabe des Bier Guide hat Günter Menzl den Bierpapst mit einem Weizenbierglas von Ritzenhoff abgebildet – welches Bier drinnen ist, bleibt ein Geheimnis. Kein Geheimnis ist, dass das Glas von der niedersächsischen Künstlerin Ellen Wittefeld gestaltet worden ist und inzwischen ein begehrtes Sammlerstück ist.
Über all die Fortschritte in Sachen Biervielfalt dürfe man aber nicht vergessen, „dass ein Gast, der einfach ‚Ein Bier‘ bestellt, das Recht hat, ein schön gezapftes klassisches Märzen serviert zu bekommen.“ Das nämlich macht die österreichische Bierkultur aus: Sie ist enorm vielfältig und gleichzeitig sehr verlässlich. Es gibt ganz bescheidene Wirte, die ohne viel Aufhebens Spitzenqualität beim Bierzapfen bieten. Und es gibt Craftbier-Bars, die verlässlich die interessantesten Spezialitäten an den Zapfhahn hängen. Dahinter stehen Bierbrauer mit Charakter und Bierhändler, die all die guten Biere aus dem In- und Ausland auch an die Theke und ins Regal bringen. Sie werden im aktuellen Bier Guide vor den Vorhang gebeten.
Kann man die unterschiedlichen Lokaltypen mit ihren Angeboten überhaupt vergleichen? Der Bier Guide legt dafür als Maßstab internationale Referenzbetriebe an: Bietet ein österreichisches Lokal ein Maß an internationaler Bierkultur, wie man es etwa im Brüsseler Delirium Tremens Cafe findet? Oder ist es so bedeutend für die Identität der Stadt wie das Hofbräuhaus in München? Ist es von nationaler Bedeutung wie die Brasserie Federal in Zürich? Daran bemisst sich die Zahl der Krügerl, die von Conrad Seidls Bier Guide-Team vergeben werden.
Bier Guide 2019: Der Reiseführer zur Bierkultur
Das Bierangebot ist in ständigem Wandel begriffen und bei manchen Bieren muss man sich beeilen, weil sie nur ein einziges Mal gebraut werden – Bierkenner lieben solche One-Of-Brews, die vielleicht nie wieder zu bekommen sein werden. Jedenfalls gilt laut Seidl: „Wer immer das gleiche Bier bestellt, verpasst die Vielfalt der österreichischen Bierkultur“.
Der Bierpapst listet in seinem neuen Bier Guide 2019 auf 452 Seiten:
- Mehr als 1.200 Adressen von Bierlokalen,
- in denen man unter insgesamt rund 5.300 Bierangeboten wählen kann auf.
- Dazu gibt er einen Überblick über alle Besichtigungsprogramme der österreichischen Bierszene
- Ein Verzeichnis der bestsortierten Bier-Shops.
Die Top-Bierlokale
Der „Bier Guide 2019“ will also Biertrinkern dazu verhelfen, Biergenießer zu werden – mit besten Empfehlungen aus allen Bundesländern.
Und das sind die Top-Empfehlungen aus „Conrad Seidls Bier Guide 2019“:
- Burgenland Hopfen & Soehne, Eisenstadt
- Kärnten Hotel Prägant, Bad Kleinkirchheim
- NÖ Denkenhof, Kilb
- OÖ Fruhstorfer, Oberthalheim
- Salzburg Markterwirt, Altenmarkt
- Steiermark Bierapotheke, Murau
- Tirol Jati, Sölden
- Vorarlberg Löwen Tisis, Feldkirch
- Wien Bierraum, Wien XVII
- Mikrobrauerei des Jahres Anton Paar Sudhaus, Graz
- Biergeschäft Bier Welt Tirol, Innsbruck
- Biergarten des Jahres Donaubräu, Wien
Lokalbewertungen auch online
Alle Lokaltipps des Bier Guide sind abrufbar: Die Webpräsenz www.bier-guide.net ermöglicht sogar eine Suche, wo man in der Nähe ein bestimmtes Bier gut gezapft finden kann. Und sie gibt Bierfreunden die Gelegenheit, unmittelbares Feedback zu den Bierlokalen zu geben, in denen sie gerade waren – viele derartige Bewertungen wurden von der Redaktion berücksichtigt und haben auch im laufenden Jahr immer wieder zu Korrekturen geführt. Denn die Bierszene ist in ständiger Bewegung und ohne das Feedback der Bierfans wäre ein Guide in diesem Umfang nicht auf letztem Stand zu halten.
Und: Wer mit dem Smartphone unterwegs ist, findet sein Lieblingsbier und seine Lieblingsbrauerei unkompliziert mit einer eigenen App (erhältlich für iOS und Android).
Technische Details zum Buch
Conrad Seidls Bier Guide 2019
Umfang: 452 Seiten
Auflage: 23.000 Stück
ISBN: 978-3-903254-15-2
Preis: 14,90 Euro
Verlag: MN Anzeigenservice GmbH
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