Vor der Covid-19-Pandemie unbeachtet, ist Silber heute einer der Gewinner der Krise. Schlussendlich stieg der Silberpreis um mehr als 60 Prozent – aber lohnt es sich, zum aktuellen Zeitpunkt zu investieren oder kann man davon ausgehen, dass nun die Korrektur folgt?
Silber Prognosen sind vielversprechend
Silber ist matt, wird gerne als zweite Wahl für Schmuck gesehen und überzeugte bislang immer mit einem günstigen Preis. Auch wenn Silber optisch nicht mit Gold oder Weißgold mithält, so zeigt sich aber an der Börse, dass der Rohstoff durchaus mit den Großen im Gleichschritt laufen kann. Aber wie empfehlenswert ist es, in Silber zu investieren? Viele Experten sind überzeugt davon, der Silberpreis wird explodieren. Doch es gibt auch kritische bzw. zu Vorsicht mahnende Stimmen: Silber als Geldanlage mag riskant und spekulativ sein – das beweisen auch die Preisentwicklungen der letzten Jahre.
Lag das Weißmetall im Jahr 2019 bei unter 12 Euro, so stieg der Preis 2022 auf über 20 Euro – ein enormer Anstieg, wobei man noch immer in der Verlustzone wäre, wenn man 2010 investiert hat, da der Preis damals bei rund 50 Euro lag.
Wieso das Interesse an Silber gestiegen ist
Steigt man zum falschen Zeitpunkt ein, so sind Verluste möglich. Doch einige Experten und Marktbeobachter sind überzeugt davon, dass Silber eine „große Zukunft“ haben wird. Vor allem auch aufgrund der steigenden Nachfrage. Aber wieso interessieren sich immer mehr Menschen für die Gold-Alternative?
Geht es an den Börsen turbulent zu, dann weichen Anleger in „harte Währungen“ aus – das sind Gold und Silber. Seltene Rohstoffe, die teuer werden können, aber in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, damit man sie als Tauschwährung einsetzen könnte. Der Materialwert garantiert, dass ein Totalverlust unmöglich ist.
Wer sich mit der Silberpreisentwicklung der letzten fünf Jahre befasst, so konnte das Weißmetall einen Preisanstieg um 50 Prozent verbuchen. Gold ist im selben Zeitraum um 40 Prozent gestiegen. Doch der Silbermarkt ist viel kleiner als der Goldmarkt, weshalb es zu stärkeren Kursbewegungen kommt. Silber ist, so die Experten, aggressiver in der Abwärtsbewegung und somit ist es deutlich riskanter, in Silber als in Gold zu investieren. Wobei für Silber nicht so tief in die Tasche gegriffen werden muss: Ein Kilo Gold liegt bei knapp 50.000 Euro, für Silber in dieser Größenordnung muss man 1.000 Euro bezahlen.
Was für Silber spricht
Silber ist vielseitig einsetzbar. So gibt es Silber beim Juwelier aber auch im Bereich der Wirtschaft als Industriemetall. Silber wird für die Digitalisierung genutzt, aber auch für erneuerbare Energien. So findet sich Silber in Smartphones und Bildschirmen, hier als Leiter auf Platinen, aber auch in Solarpanelen.
Das sind Argumente, die dafür sprechen, in Silber zu investieren, da hier scheinbar die Nachfrage nicht abnehmen wird. Man kann, so die aktuellen Prognosen, sogar davon ausgehen, dass die Nachfrage noch größer werden kann.
Aber wie kann in Silber investiert werden? Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Man kann etwa physisches Silber kaufen. Das heißt, man erwirbt das Edelmetall bei einem Händler bzw. einer Bank – so in Münzen- oder Barrenform, kann aber auch Silberschmuck kaufen, wobei hier natürlich nicht nur der Silberpreis zu bezahlen ist, sondern auch Zusätze wie Steine.
Man kann aber auch einen Blick auf Exchange Traded Commodities, kurz: ETCs, werfen. Das sind spezielle Zertifikate, die den Preis von Silber nachbilden. Heute gibt es hier auch Sparpläne, sodass in regelmäßigen Abständen investiert werden kann – ganz egal, wie gut oder schlecht der Preis für Silber gerade steht. Mit der Zeit entsteht so der Cost Average Effekt.
Eine Alternative in Krisenzeiten
Silber kann sehr wohl eine Alternative gegenüber Gold sein, aber auch dann, wenn man plant, seine Geldanlage so zu diversifizieren, dass es auch einen „sicheren Hafen“ gegenüber dem Aktienmarkt gibt.
Auch wenn es immer wieder starke Preisbewegungen bei Silber gibt, so mag es vor allem für langfristige Anleger interessant sein, in Silber zu investieren – vor allem mit Blick auf die Prognosen, die davon handeln, dass der Preis in absehbarer Zeit steigen wird.